Am 24. November waren Bernd und ich beim Cross Grand Prix in Rosenheim. Das Wetter war zuschauerfreundlich, bei 15° und Sonnenschein. Deshalb haben sich auch einige Vereinskollegen und Angehörige zum Anfeuern eingefunden, was uns sehr gefreut und zusätzlich motiviert hat. Gegen ein bisschen mehr Matsch hätte ich zwar nichts einzuwenden gehabt, aber Ende November ein Radrennen kurz-kurz zu fahren ist auch nicht schlecht. Außerdem ist dann das Radlputzen hinterher nicht so aufwendig.
Vor dem Damenrennen konnten wir noch auf die Strecke zur Besichtigung. Nachdem ich inzwischen schon das vierte Mal in Rosenheim am Start war, dachte ich eigentlich, ich würde die Strecke schon ganz gut kennen. Doch dieses Jahr haben sich die Veranstalter was Neues einfallen lassen und die Streckenführung komplett geändert. Sämtliche Rampen am Inndamm mussten andersrum gefahren werden. Da es trocken war, waren alle Passagen fahrbar. Zumindest im Training.
Start vom Hobbyrennen war um 13:00 Uhr angesetzt. Ein riesiges Feld von fast 70 Männern und Frauen versammelten sich zur Startaufstellung. Hier gab es noch eine Neuerung zu den Vorjahren. Startaufstellung war nicht nach Startnummer, sondern first-come-first-serve. Zum Glück waren wir rechtzeitig da und haben einen Platz in der ersten Reihe ergattert. Der Start war wie immer hektisch. Bernd ist ganz gut weggekommen. Ich bin vielleicht so als 15. in die erste Kurve gefahren. Überholen ist in Rosenheim in den ersten Abschnitten immer nicht so einfach, und so musste ich mich einreihen, obwohl ich schneller gekonnt hätte. Am ersten Anstieg ist der vor mir nicht raufgekommen und hat mich dadurch auch zum Absteigen gezwungen. Drei Plätze weg. Beim zweiten Anstieg das gleiche wieder. So ein Mist. Der Schräghang war bei Trockenheit gut zu fahren. Die Schnecke war dieses Jahr wieder dabei und hat Spaß gemacht. Das ist nicht nur Bernds Lieblingsabschnitt. Die Hektik der ersten Runde war überstanden und das Feld hat sich etwas auseinandergezogen. Ab jetzt lief es. Die Anstiege bin ich meistens ganz gut hochgekommen. In der zweiten Runde habe ich dann richtig Gas gegeben und einige Plätze gut gemacht. Das hat allerdings einiges an Kraft gekostet. Auf der Zielgeraden steht dann: noch vier Runden. Mal kurz hochgerechnet. Das kann nicht sein, das ist eine Runde zu viel. Das überleb ich nicht, ich bin ja jetzt schon am Ende!
Der Rosenheimer vor mir wird langsamer. Der ist scheinbar auch kaputt. Vielleicht geht doch noch was. Die ersten beiden Anstiege muss ich noch überleben, dann kann ich mich ein ganz klein Wenig ausruhen. Kurzer Blick auf die Herzfrequenz: zumindest wieder unter 185. Ich versuche meinen eigenen Rhythmus zu fahren. Soweit das auf dem Kurs geht. Die Anstiege schmerzen jedes Mal. Den Rosenheimer habe ich überholt. Wo ist eigentlich Bernd? Ah, da vorne. Gar nicht sooo arg weit weg. Nach der fünften Runde sagt Till, der Streckensprecher: „Martin Stadler vom RFV Prien muss sich heute seinem Vereinskollegen Bernd Ramming geschlagen geben.“ Na das werden wir ja sehen. Langsam wird es unübersichtlich, ob die Überholten in der gleichen Runde sind oder überrundet werden. Deshalb lieber die zwei da vorne auf der Zielgeraden noch übersprinten. Leider hat Till doch recht gehabt. Macht aber nichts. 16. Platz ist voll in Ordnung. Zu Bernd haben dann doch noch ungefähr 15 Sekunden gefehlt. Transponder wären super gewesen, dann könnte man das genauer analysieren. Bernd war mit seinem 14. Platz auch zufrieden, vor allem, weil er die letzte Zeit nicht viel zum Trainieren kam. Ich finde das ein super Ergebnis. Hat wieder großen Spaß gemacht. Danke an den RSV Rosenheim für die wieder hervorragende Organisation.