Wie jedes Jahr stellten wir uns wieder die Frage „Sollen wir das Kriterium machen?“. Ein Riesen Aufwand, die Helfer werden weniger und vor allem Zuschauer und Fahrer kommen auch keine mehr. „Ach komm, wir haben schließlich Jubiläum. Dann ziehen wir das diesmal größer auf, machen Bayerische Meisterschaft und machen den ganzen Tag zusammen mit Swinging Prien.“ Und dann: Keine Anmeldungen. Am Tag vor Meldeschluss: 1 Amateur, 5 Elite und so gut wie keine Schüler, weil die alle in der Südpfalz sind. Kempten hat auch schon abgesagt, weil sie keine Meldungen haben. Anmeldeschluss warten wir noch ab, dann sagen wir’s kurzfristig ab. Dann war zwar der ganze Aufwand umsonst und finanziell haben wir auch Einiges investiert, aber irgendwann muss man die Reißleine ziehen. Am Sonntag haben dann doch noch Einige gemeldet und Daniel Bichlmann und Silias Motzkus haben ihre Teams 54×11 und RSC Kempten aktiviert, sodass doch noch genügend Meldungen eingegangen sind. Vielen Dank auch an die Traunsteiner, die in voller Mannschaftsstärke angereist sind. Und mit den zwei nachgemeldeten Aichachern sind auch genügend U13-Fahrer da. Dann können wir es doch machen!
Wetterbericht war auch gut, am Morgen noch Regen möglich und dann trocken aber nicht zu heiß. Eigentlich ideal, dann bleiben auch die Zuschauer und gehen am Nachmittag nicht lieber an den See. Der regnerische Morgen hat dann doch bis Mittag angehalten. Wenn das so bleibt, kommt wieder Keiner, so ein Mist. Das Mastersrennen war dann ganz schön nass, erst nur von unten, dann auch noch von oben. Gewonnen hat bei den Masters 2 Michael Walter vom RC Radlexpress Feucht. Dem Michael war das wohl zu langweilig, oder er war so im Flow, dass er sich dann gleich auch noch für das Eliterennen angemeldet hat und da auch noch 15. geworden ist. Masters 3 hat Marcus Pfisterer gewonnen, der für den 1. FSV Köln fährt aber eigentlich aus Augsburg kommt. Beim Masters 4 Rennen hat Lokalmatador Rudi Wörndl nochmal gezeigt, dass er in Prien immer noch gewinnen kann. Ich bin dann erst mal Duschen gegangen auch wenn ich eigentlich schon genug Wasser vom Hinterrad vom Vordermann abbekommen hab. Brauchst beim Rennen wenigstens keine Trinkflasche, musst nur den Mund aufmachen. Das U11/U13-Rennen und den 3. Platz von unserem Priener Fahrer Moritz Ramming habe ich dadurch leider verpasst. Gewonnen hat bei der U11 Sebastian Kagleder vom RSV Passau und bei der U13 Leopold Regauer vom RSC Aichach. Besonders gefreut hat uns, dass auch zwei Mädchen mitgefahren sind und Leni Sattler vom RSV Irschenberg zweite wurde, also insgesamt mit den Jungs, nicht nur von den Mädels. Als ich zurückkam, war auf einmal richtig was los. Die U15 und U17 haben schon ganz schön Zug auf der Kette und Zuschauer waren nach dem Mittagessen und jetzt Sonnenschein auch schon einige da. Das U15-Rennen hat Maximilian Karl vom RSV Irschenberg gewonnen. Die U17 hat souverän Niklas Kuznik vom RSV Rosenheim abgeräumt.
Das Fette-Reifen-Rennen ist in Prien eine Institution und immer sehr schön anzusehen. 47!!! Kinder zwischen 3 und 10 Jahren gingen an den Start. Uns gingen sogar die Startnummern aus, weil wir nicht mit so vielen Nachmeldungen gerechnet haben. „Der mit dem Deutschen Meistertrikot schaut aber schon bisschen älter als 6 aus?“. Achso, das ist Jonas Schmeiser, der mitfahren muss, weil sich seine Tochter noch nicht alleine traut. Gewonnen hat bei den 9-10jährigen Mädchen Nathi Almer und bei den Jungen Lukas Pothast vom RFV Prien. Bei den 7-8jährigen hat Carlotta Werner gewonnen, wie schon in den Vorjahren immer ihre größeren Geschwister. Schnellster Junge war Leonardas Kardauskas. Bei den höchstens 6jährigen holten sich Sophie Koch und Mika Knüpfel den Sieg. Die Priener Kindergartenmeisterschaft geht dieses Jahr an den Kindergarten Marquette. Schön war auch zu sehen, dass so viele Prien-Trikots mitgefahren sind.
Dann kam das Eliterennen, und das war der Hammer! Team 54×11 mit dem Vorjahressieger und Lokalmatador Daniel Bichlmann und der RSC Kempten sind in voller Mannschaftsstärke angereist. Silias Motzkus konnte leider krankheitsbedingt doch nicht antreten, aber der Deutsche Kriteriumsmeister Jonas Schmeiser und Dario Rapps haben ihn gut vertreten. Schön, so ein Meistertrikot in Prien fahren zu sehen! Dario und Daniel haben sich richtig gebattelt. Die beiden konnten sich vorne absetzen und einen Rundengewinn erzielen. Nur bei den Wertungssprints war Dario oft einen Tick schneller, weshalb dieser sich vor Daniel den Sieg sichern konnte. Jonas Schmeiser und Florian Weber vom RSC Kempten attackierten ebenfalls, aber Dario Rapps und Daniel Bichlmann sprangen wieder mit ans Hinterrad, und die Vierergruppe erzielte einen erneuten Rundengewinn. Jonas Schmeiser holte zwar die meisten Wertungspunkte, vermutlich um Teamkollegen Rapps zu helfen, wurde aufgrund der Überrundung aber nur Dritter. Der Plan vom RSC Kempten ging also voll auf, Dario den Bayerischen Meistertitel zum Geburtstag zu schenken. Obwohl, geschenkt war die bestimmt nicht, sondern hart erarbeitet. Bei den Amateuren holte sich der Routinier vom Team Baier Landshut, Leonardo Sansonetti den Sieg vor Lukas End vom Team Edelsten und Jaro Bräuning vom RSC Kempten.
Das Konzept, dass wir das Rennen mit Swinging Prien verknüpfen, ging voll auf. Die Zuschauer standen an der Strecke gedrängt, auch der ein oder andere Swinging Prien Besucher hat sich das mal angeschaut, auch wenn er mit Radsport vielleicht nicht so viel am Hut hat, und zwischendurch konnte man gemütlich auf dem Marktplatz sitzen, was essen und trinken und den Aufführungen auf der Bühne zuschauen. Und bei den Siegerehrungen auf der Bühne waren dadurch unglaublich viele Zuschauer, wodurch die Fahrer ihren Sieg noch mehr genießen konnten. Fazit: Eine unglaublich gelungene Veranstaltung, sehr viel besser als befürchtet. Nachteil: Jetzt müssen wir nächstes Jahr wieder überlegen, ob und wie wir das Kriterium nochmal machen.
Vielen Dank an unsere Sponsoren!